Beschreibung/Descrizione

Karl hatte die tolle Idee eine ganz neue Gegend zu erforschen die herrliche Gegend um den Mount Genyen.

Ich, Gerold Moroder und Walter Nones dürfen Ihn begleiten. Zum Team gehören noch der Expeditionsarzt Leonardo Pagani und 2. Professionelle Kameramänner Armin Widmann und Hans Peter Karbon. Sie zwei werden einen Dokumentarfilm drehen.

Wir sind von Italien aus gestartet mit nur wenigen Satellitenbilder und wenigen Infos über die Gegend. Die Anreise erfolgte mit den Jeeps über teilweise sehr schlechten Straßen die oft noch mit Schnee bedeckt waren da wir auch einige Pässe befahren mussten die teilweise höher waren als 4000 Metern.

Nach einem Tag Anmarsch mit der Hilfe der Yaks und der örtlichen Bauern konnten wir unser Basecamp aufschlagen in einer herrlichen Wiese auf einer Höhe von 4060 Metern. Nicht weit von uns war ein Buddhistisches Kloster wo die Gelbmützen Mönche wohnen und diese besuchten uns fast jeden Tag, die Erzählungen über Ihr Leben Ihrem Glauben der Gegend war für uns faszinierend.

Nach nur wenigen Tagen haben wir mit der Akklimatisation begonnen und haben dabei einige kleinere Gipfel die ca. 5000 Meter hoch waren bestiegen, da das Wetter schön war beschlossen wir sofort den Mount Genyen 6240m zu besteigen. Am 15.Mai 2006 war es dann soweit und wir stiegen schwer beladen bis auf eine Höhe von 5000 Meter wo wir das Hochlager errichteten genau unterhalb der Nordkante. Am nächsten Morgen geht es weiter, oh Schreck wir haben es verschlafen und so starten wir erst um ca 8.00 Uhr der Grat steilt sich sofort auf und das Eis wird immer blanker und auch der Schnee ist teilweise knietief auch Mixgelände treffen wir an und das alles schwieriger wie wir uns vorgestellt hatten. Nach 9 Stunden schwieriger Kletterei und Spurerei erreichen wir das Hochplateau des Gipfels aber den Mönchen zuliebe erklimmen wir nicht den höchsten Punkt um den Heiligen Berg zu respektieren. Das Panorama von hier ist herrlich wir sind auf ca.6240 Meter müde aber zufrieden. Für mich der momentan höchste Gipfel den ich erreicht habe aber wir haben nicht viel Zeit es ist bald 18.00 Uhr und wir müssen über die uns unbekannten Südwand absteigen da wir keine Biwak-Ausrüstung und auch kein Zelt dabei haben um leichter im Aufstieg zu sein. Wir steigen durch ein Labyrinth von Seracs und Gletscherspalten ab bis wir aus dem Gletscher queren können und dort übernachten wir in einem feuchten Wald unter dem freien Himmel es ist 1 Uhr morgens. Am Morgengrauen steigen wir weiter ab, fröstelnd aber glücklich umrunden wir den halben Berg bis wir ins Base Camp ankommen.

Nach wenigen Tagen entschließen wir uns einen anderen Gipfel zu besteigen den Sashung 5750 Meter (der Namen kommt von einen buddhistischen Gott), dieser hat uns durch seiner tollen imposanten Form angezogen wie eine patagonische Nadel ragt dieser Gipfel in die Höhe. Wir beschließen uns die überhängende glatte Ostwand zu besteigen, beim errichten des Hochlagers auf ca. 5100 m helfen uns die motivierten und ehrgeizigen Mönche. Diesmal brauchen wir mehr Zeit da die Linie die wir gewählt haben sehr steil und technisch schwierig ist dabei ist uns das Wetter auch nicht entgegenkommend und es stellt sich um, das ganze Tal wird von einer Art Monsun erreicht das uns bei Tag und bei Nacht Regen und Schnee beschert. Wir steigen vom Hochlager ab und warten auf das erste Schönwetterloch um wieder aufzusteigen, eine Überraschung erwartet uns beide Zelte sind zerstört und mit viel geschickt schaffen wir es aus den zwei Zelten ein einziges zu reparieren.

Das Wetter will sich nicht mehr auf unserer Seite stellen und wir steigen mehrere Male vom Hochlager wieder ins Basislager Auch nach mehreren Nächten im Zelt und im Portaledge in der Wand lässt der Wind nicht nach, dafür Blitzt und Schauert es aber wir haben nicht locker gelassen und haben die glatte Wand teilweise auch technisch bezwungen. Leider ist unser Urlaub fertig und wir müssen nach Hause uns fehlen noch zwei Seillängen bis auf den Gipfel aber da kann man nichts machen wir haben das maximale gegeben. Wir seilen unmotiviert ab, bauen die Fix-seile ab und auch das Hochlager und mit ca.40 kg pro Nase steigen wir ins Base Camp ab, wo mittlerweile der kleine Bach zu einem stattlichen Fluss angreift ist der ca 50 Meter breit geworden ist.

Leider müssen wir nach Hause, unsere unvollendete Tour zurücklassen, der Abschied von diesem herrlichen Tal mit seinen herzlichen Bewohner fällt schwer aber in der Hoffnung irgendwann zurück zu kommen